Grossbritannien mit Irland mit der Mein Schiff 1
- nicolehabermann
- 10. Sept. 2016
- 15 Min. Lesezeit

Diese Tour mit der Mein Schiff 1 wurde bis zu diesem Zeitpunkt sehr selten in den bayerischen Schulferien angeboten. Sie stand aber auf unserer Wunschliste ganz oben. Daher entschlossen wir uns sehr früh - noch vor unserer Buchung für 2015 (Adria und Östliches Mittelmeer) - für diese Reise. Bereits im März 2015 haben wir alles fixiert.
Diesmal entschieden wir uns für eine Innenkabine auf Deck 5, da der Preisunterschied zu einer Balkonkabine auf der alten Mein Schiff 1 schon erheblich und wir auch skeptisch waren, ob wir denn den Balkon bei diesem Reisziel überhaupt nutzen würden.
Ende August sollte es ab Hamburg losgehen. Um die Anreise etwas entspannter zu gestalten, entschlossen wir uns, bereits zwei Tag vorher nach Hamburg zu reisen.
Im Vorfeld beschäftigte ich mich ausgiebig mit unseren geplanten Landgängen. Bis auf einen wollten wir alles individuell oder auf eigene Faust erkunden. Aber dazu später mehr.
Hamburg, meine Perle
21. August 2016 - endlich geht es los!
Wir machen uns am Vormittag zu Dritt auf den Weg zum Münchner Hauptbahnhof, um mit dem Zug nach Hamburg zu fahren. Die Fahrtzeit mit der Bahn beträgt ungefähr 6 Stunden und ist somit durchaus angenehmer und schneller als die Eigenanreise mit dem PKW. Zudem haben wir Glück und teilen unser Abteil mit sehr netten Mitreisenden.
Ohne Verspätung erreichen wir am Nachmittag dann den Hamburger Hauptbahnhof. Es ist Sonntag und der letzte Tag der CYCLASSICS - Europas größtem Radrennen. Die meisten Streckenabschnitte sind wieder für den Verkehr freigegeben und so kommen wir in kurzer Zeit ohne Probleme zu Fuß zu unserem Hotel für die nächsten zwei Tage.
Das Hotel Henri hat uns schon im Vorfeld mit seinem Design und seiner zentralen Lage überzeugt.
Nach dem freundlichen Empfang an der Rezeption checken wir in der obersten Etage in unsere Suite ein. Sie besteht aus zwei Zimmern und ist ca. 40 qm groß.
Wir machen uns schnell etwas frisch und begeben uns zu Fuß auf die Spuren der "Pfefferkörner". Die "Pfefferkörner" sind eine deutsche Kinderserie, die unser Sohn zu dieser Zeit begeistert angesehen hat. Gedreht wurde sie v.a. in der Speicherstadt in Hamburg.
Wir laufen also am Chilehaus vorbei, direkt Richtung Speicherstadt und schlendern zu den verschiedenen Drehorten.
Die Seitenkanäle der Elbe mit ihren Kontorhäusern haben schon einen speziellen Charme, der durch die Wolken und das Licht heute noch unterstützt wird.
Abends gehen wir Pizzaessen ins Ristorante Buon Giorno. Es ist ein Kellerlokal mit leckeren, riesigen Pizzas.
Voll gegessen spazieren wir zum Hotel zurück, nehmen einen Absacker in der gemütlichen Lobby und spielen noch eine Partie Karten mit unserem 10-Jährigen.
Nach einem gemütlichen und leckerem Frühstücksbuffet in der Kontorküche des Hotels machen wir uns am nächsten Morgen auf den Weg. Da wir erst ein Jahr zuvor in Hamburg waren, wollen wir nicht wieder eine Stadtrund- oder Elbefahrt unternehmen.
Wir entscheiden uns daher für ein kinderfreundliches Programm.
Zuerst geht es ins Chocoversum - dem Schokomuseum von Hachez. Die obligatorische Führung erklärt anschaulich und mit allen Sinnen die Herstellung von Schokolade. Und auch die Kostproben kommen nicht zu kurz. Als besonderes Highlight darf jeder Gast noch seine eigene Schokolade kreieren und am Ende natürlich auch mitnehmen.
Nachmittags besuchen wir das Dungeons - eine gruselige, aber auch lustige Führung durch die Geschichte Hamburgs.
Für den Abend haben wir einen Tisch bei Estancia Steaks reserviert. Dieses Restaurant kennen wir bereits vom letzten Jahr. Es befindet sich im Afrika-Haus und bietet neben einem schönen Ambiente auch noch sehr gutes Steaks in verschiedenen Variationen.
Den Tag lassen wir wieder auf gewohnte Art und Weise in der Hotellobby ausklingen.
Am nächsten Morgen checken wir nach einem entspannten Frühstück aus dem Hotel aus.
Das Henri hat uns völlig überzeugt. Wir werden bei unserem nächsten Hamburgbesuch sicher wieder hier übernachten.
Nun aber geht es auf den nächsten Abschnitt der Reise - unsere Kreuzfahrt rund um Großbritannien.
Wir bestellen uns ein Taxi und fahren damit zum CruiseTerminal...
Einschiffung in Hamburg
Die Mein Schiff 1 legt heute von Hamburg-Altona ab, da die HafenCity bereits mit der EUROPA 1 belegt ist.
Das CruiseCenter Altona liegt in direkter Nachbarschaft zum Hamburger Fischmarkt.
Wir kommen gegen 11 Uhr an und können unsere Koffer bereits aufgeben, die Vorbereitungen für den CheckIn laufen aber noch. Also gehen wir noch einen Kaffee trinken. Das CruiseCenter selbst bietet keine Möglichkeit, aber im nahegelegenen Café Schmidt Elbe - einem Lokal mit shabby Industriestyle - finden wir einen Platz und vertreiben uns die Wartezeit.
Gegen 12:30 Uhr gehen wir zum Anleger zurück und können zügig einchecken.

Traditionell führt uns unser erster Weg zu Gosch.
Dort stillen wir erst einmal unseren Appetit mit ein paar leckeren gebratenen Garnelen.
Pünktlich um 15 Uhr können wir unsere Kabine betreten. Wir haben diesmal eine Innenkabine auf Deck 5 hinter der Rezeption. Sie liegt zentral, aber dennoch ruhig. Da sich hier auch behindertengerechte Kabinen befinden, ist der Gang sehr breit.
Unsere Koffer sind auch schon da und so packen wir erst einmal aus, denn dann kann der Urlaub richtig starten.
Um 19 Uhr laufen wir dann aus und die untergehende Sonne taucht den Hamburger Hafen in ein ganz spezielles Licht.
Ungefähr 1,5 Stunden später passieren wir das Schulauer Fährhaus, werden dort mit der maltesischen Nationalhymne verabschiedet und machen uns auf den Weg Richtung Elbmündung.
Seetag
Wir sind auf dem Weg durch die Nordsee in Richtung Schottland.
Den ersten Seetag nutzen wir wie immer zum Ankommen, Schiff (wieder) kennenlernen und Entspannen.
Wieder einmal sieht es so aus, als ob wir auch auf dieser Reise unsere Seetauglichkeit nicht wirklich testen können.
Auch hier scheint die Sonne und die See ist ruhig.

Invergordon

Der erste Stop unserer Umrundung von Großbritannien ist Invergordon.
Die kleine Hafenstadt liegt am Cromarty Firth und befindet sich nord-östlich von Inverness, der Hauptstadt der Highlands.
Wir haben uns an diesem Tag eine Tour mit Key von Exquisite Scotland Richtung Norden gebucht. Ich nehme es gleich vorweg: wir können Key und seine Touren absolut empfehlen!
Key ist ein sehr sprachbegabter Schotte. Neben Deutsch spricht er noch ein paar andere Sprachen.
Im Vorfeld habe ich noch zwei Mitfahrer für die Tour auf einem MeinSchiff-Forum gefunden. Wir sind heute also zu fünft unterwegs.
Da wir in Invergordon Großbritannien das erste Mal betreten, müssen wir zum üblichen Procedere noch eine Passkontrolle der örtlichen Behörden hinter uns bringen, die allerdings recht schnell von statten geht.
Dann verlassen wir das Schiff und werden auf Schottland durch einem Dudelsack-Spieler eingestimmt. Auch das Wetter zeigt sich heute von der schottischen Seite - momentan ist es noch bewölkt, das soll sich aber im Laufe des Tages ändern.
Invergordon selbst ist ein kleiner Ort, daher sollte man unbedingt einen Ausflug machen.
Am Ende des Piers wartet Key auf der anderen Straßenseite bereits mit seinem Bus auf uns. Er empfängt uns bekleidet mit einem Kilt und langem wallenden Haar. Irgendwie muss ich direkt an den Film "Highlander" denken. :-)
Auf dem Weg zu unserem ersten Halt bestaunen wir die wunderschöne Landschaft und Key informiert uns auf Deutsch über verschiedene Besonderheiten.
Im Cromatry Firth sind einige Bohrinseln, die hier verankert, repariert und in Stand gesetzt werden.
Es geht vorbei an der Dalmore Whisky Destillerie, die 2011 die teuerste Flasche Whisky verkauft hat. Ein chinesischer Geschäftsmann hat einen Dalmore 62 für £ 125.000,- in einem DutyFree-Shop in Singapur erworben. Die Flasche war eine von 12, die 2002 auf den Markt kamen, und damals für jeweils £ 25.000,- verkauft wurden. Angebelich hat der Käufer eine Flasche gleich am selben Abend mit Freunden geöffnet und auch geleert. Aber Achtung: fast jede Destillerie hat ihre Geschichten!
Unser erster Halt wird an der Black Rock Gorge in der Nähe von Evaton sein, einer Schlucht, um die sich einige Sagen ranken und in der eine kleine Szene aus Harry Potter und der Feuerkelch gedreht wurde.
Nach einen kurzen Fußmarsch durch Wald und Wiesen erreichen wir die Schlucht. Außer uns ist niemand hier und die Stimmung hat etwas Mystisches an sich. Vielleicht hängt das mit der Sonne zusammen, die nun zwischen den Blättern scheint, und den Wald in ein besonderes Licht taucht.
Wir fahren nun durch die Highlands Richtung Dornoch Firth.
In Dornoch hat Madonna 2000 Guy Ritchie geheiratet und anschließend in Skibo Castle am nördlichen Ufer des Dornoch Firth gefeiert.
Skibo Castle war einmal ein kleines, sehr edles Hotel mit 7 Zimmern. Mittlerweile kann man dort nur noch übernachten, wenn man Clubmitglied ist - also nur für erlesene Gäste ;-).
Wir legen mehrere kleine Fotostops ein und sind beeindruckt von der wildromantischen Landschaft. Schottland geizt nicht mit seinen Reizen.
In Invershin halten wir wieder kurz. Hier befinden wir uns in der Grafschaft Sutherland. Auf der anderen Seite des Flusses Shin steht das Carbisdale Castle, das bereits in der Grafschaft Ross-shire liegt.
Dieser an sich unbedeutende Umstand führt eine interessante Geschichte mit sich: nach dem Tod des Duke of Sutherland 1892 wurde seine Frau Alleinerbin. Sie war aber bei den Sutherlands nicht beliebt. Daher kam es zu einem Prozess um das Erbe. Am Ende einigten sich die Parteien u.a. darauf, dass die Familie Sutherland der Witwe ein Schloss bezahlen sollte, das allerdings außerhalb von Sutherland errichtet werden sollte.
Die Witwe lies es in der Grafschaft Ross-shire mit gutem Blick auf Sutherland errichten.
Hier noch ein paar interessante und witzige Details (siehe Ausstattung) auf Wikipedia.
Von 1945 bis 2011 war das Schloss übrigens eine Jugendherberge, wurde aber 2014 unbekannt verkauft. Und seitdem verfällt es weiter...
Weiter geht es über eine kleine enge Straßen zu den Falls of Shin. An diesen Wasserfällen kann man Lachse springen sehen, die zu ihren Brutstätten flussaufwärts schwimmen.
Wir haben Glück und sehen einen, allerdings sind wir mit der Kamera zu langsam. Und trotz intensiver Beobachtung will sich uns heute kein anderer Lachs zeigen. Aber auch so sind die Wasserfälle schön anzuschauen.
Nun sind wir aber langsam hungrig und Key verspricht uns die besten fish & chips!

Wir fahren über Lairg am Loch Shin nach Golspie, ein Fischerdorf. Dort essen wir im Trawler Restaurant und die fish & chips sind wirklich vorzüglich.
Key hat unser Essen bereits telefonisch bestellt, damit wir schnell weiterfahren können, denn wir wollen die Greifvogelvorführung um 14 Uhr auf Dunrobin Castle, dem Stammsitz des Clans Sutherland, nicht verpassen.
Wir kommen gerade noch rechtzeitig. Andy Hughes, der Falkner, unterhält uns mit viel Witz und Wissenswerten. Die Vögel fliegen knapp über die Köpfe der Zuschauer. Wirklich beeindruckend!
Im Anschluss schlendern wir durch den Garten, der inspiriert durch Versailles angelegt wurde, um zum Abschluss noch die Innenräume zu besichtigen.
Als nächstes halten wir am nahegelegenen Loch Fleet, wo sich auf den Sandbänken Robben tummeln. Key ist gut ausgestattet und reicht uns Ferngläser. So können wir die Tiere aus der Nähe betrachten.
Auf unserem Weg zurück zur Mein Schiff 1 halten wir noch kurz in Dornoch und besuchen dort das Gefängnis - allerdings zum Einkaufen. Im ehemaligen Knast befindet sich nun ein sehr schöner Shop.
Die Zeit drängt, denn es ist bereits 17:45 Uhr und um 18:30 Uhr müssen alle Mann an Bord sein. Doch Key ist völlig entspannt und meint, seine Gäste hätten noch nie ein Schiff verpasst. Dennoch geht es nun über die Dornoch Firth Bridge, einer beeindruckenden fast 1 km langen Brücke, geradewegs zurück nach Invergordon.
Kurz nach 18 Uhr erreichen wir dann den Pier. So knapp waren wir noch nie zurück am Schiff - und auch unsere Mitreisenden nicht!
Unser Fazit zu den Highlands:
Wir kommen wieder! Und zwar wahrscheinlich schon 2018 - diesmal aber mit dem Auto!
Und sicher buchen wir dann wieder eine Tour mit Key!
Um 19 Uhr legen wir ab und werden mit einer Dudelsack-Gruppe auch verabschiedet.
Erschöpft, zufrieden und voller wunderschöner Eindrücke verlassen wir im Sonnenuntergang die Highlands durch den Cromarty Firth und fahren Richtung Nordirland.
Seetag
Der vierte Tag unserer Kreuzfahrt ist bereits wieder ein Seetag.
Wir befinden uns auf dem Weg um Schottland herum Richtung Nordirland.
Beim Passieren der Äußeren Hebriden fasziniert mich ein atemberaubendes Lichtschauspiel durch Sonne, Wolken, Wasser und Land. Wunderschön!
Ansonsten verläuft der Tag unspektakulär und entspannt - ein richtiger Seetag eben. Am Abend können wir aber einen schönen Sonnenuntergang genießen.

Belfast
Heute sind wir in Nordirland und haben uns für einen Ganztagesausflug entlang der Küste zum Giant Causeway mit TUI Cruises entschieden.
Bei unseren meisten Landgängen sind wir zwar individuell oder mit einem örtlichen Anbieter unterwegs, diesmal wollen wir aber zeitlich auf Nummer sicher gehen, da der Weg zum Giant Causeway an der pittoresken Antrim Coast entlang nicht der kürzeste ist.
Diesen Ausflug haben trotz des Preises doch einige Passagiere gebucht, vornehmlich ältere Mitreisende.
Wir verlassen mit unserer Gruppe das Hafengelände gleich Richtung Norden. Nach wenigen Kilometern muss der Bus die geplante Route ändern und über ein paar kleine Dörfer fahren, da die Fernstraße wegen einer Oranier-Parade gesperrt ist.
Auf der Fahrt informiert uns unser Reiseleiter etwas über die Geschichte Nordirlands. Unseren ersten Stopp machen wir in Carnlough, einem kleinen Hafenort. Dort gehen wir zuerst einmal Teetrinken ins Londonderry Arms, anschließend haben wir etwas Zeit, uns den Ort auf eigene Faust anzusehen.
Und weiter geht es. Wir folgen der A2, die noch eine Zeit lang der Küste entlang verläuft, bevor sie ins Landesinnere abbiegt. Dort ist unser nächster Halt, ein kurzer Fotostopp, um die Heidelandschaft zu fotografieren.
Die Landschaft ist wirklich wunderschön, nur leider nicht so einsam wie die Fotos vermuten lassen. Hinter und neben den Fotografen stehen noch die Hälfte der anderen Mitreisenden.
Aber die Zeit drängt schon wieder zum nächsten Fotostopp.
Wir halten auf einem Parkplatz in der Nähe der Carrnick-a-rede, einer spektakulären Hängebrücke aus dem 18. Jahrhundert. Leider haben wir auch hier nicht die Zeit, selbst über die Brücke zu laufen, sondern nur aus der Ferne Bilder zu machen.
Spätestens jetzt weiß ich, warum ich individuelle Ausflüge oder kleine Gruppen bevorzuge.
Bei unserer Tour heute ist alles durchgetaktet. Wir hätten sicher öfter an der Straße angehalten, aber das geht mit einer so großen Gruppe natürlich nicht. Und leider reißt es auch unserer Führer nicht heraus, denn mir erzählt er viel zu wenig über Geschichte, Land und Leute.
Es ist nun bereits später Mittag und unsere Reisegruppe geht ins Royal Court Hotel in der Nähe von Portrush zum Mittagessen.
Anschließend geht es zum Giant Causeway. Dort angekommen, werden wir mit einem Audioguide ausgestattet und können das Naturschauspiel in den nächsten 90 Minuten auf eigene Faust erleben.
Wir entscheiden uns für die rote Route, die erst oben am Hang entlangläuft und dann auf dem Rückweg zum Giant Causeway führt. Wir sind beeindruckt, welch bizarre Formationen die Natur gestaltet.
Mehr Fotos vom Causeway selbst kann ich leider nicht hier veröffentlichen, da auf diesen die vielen anderen Personen erkennbar sind.
Nach dem langen Tag sind wir alle drei nun etwas geschafft und froh, dass es nun mit dem Bus zurück zum Schiff geht.
Insgesamt war der Tag sehr schön, wir würden es nächstes Mal nur bevorzugen, ihn doch individuell zu gestalten.
Meiner Meinung nach war der Ausflug seine 119,- € (!) pro Erwachsenen so nicht wert.
Auf dem Schiff entspannen wir dann und tanken Energie für den nächsten Tag, an dem nicht nur ein neuer Ausflug auf uns warten sollte.
Greenock
Heute heißt es früh aufstehen, denn wir treffen unseren Guide bereits um 8 Uhr vor dem Hafeneingang von Greenock. Wir haben für diesen Tag wieder eine private Tour "Stirling Castle, Trossachs und Loch Lomond" gebucht.
Eigentlich wären wir mit einem deutschsprachigen Guide unterwegs, wurden aber noch in Hamburg kontaktiert, dass dieser leider ausfällt und ob für uns auch ein englischsprachiger Guide in Ordnung wäre. Dieser Alternative stimmten wir zu.

Aber uns erwartet heute nicht nur eine Tagestour in die schottischen Low- und Highlands, sondern auch ein Geburtstag: unser Sohn wird heute 11 Jahre alt!
Da er bereits zum dritten Mal seinen Geburtstag auf dem Schiff feiert, freut er sich nach dem Aufstehen schon auf die geschmückte Tür und die Geburtstagsgrüße des Kapitäns und des KidsClubs.
Seine Geschenke möchte er aber erst abends in aller Ruhe auspacken.
So gehen wir nach einem kurzem Frühstück von Bord und werden bereits von Marco, unserem heutigen Guide, erwartet. Zudem können wir uns auf eine Exklusivtour nur für uns Drei freuen.
Auch für unsere Verpflegung wurde gesorgt, denn im gepflegten Auto findet sich neben Wasser auch noch Shortbread.
Auf unserem Weg zu unserem ersten Halt Stirling Castle vorbei an Glasgow erzählt uns Marco bereits einiges über die Geschichte Schottlands, insbesondere zu William Wallace. Sein Englisch ist sehr gut verständlich, so dass auch unser Sohn nach einem Jahr Englischunterricht einiges versteht.
Da heute Sonntag ist, kommen wir zügig voran und erreichen Stirling bereits vor der Öffnungszeit des Schlosses. So warten wir mit Blick auf Stirling Castle noch etwas und begegnen zum ersten Mal einer Herde schottischer Hochlandrinder.

Am Burgeingang angekommen kann man in der Ferne das Wallace-Denkmal in die Höhe ragen sehen, erbaut für den Nationalhelden "Braveheart".
Marco informiert uns über die Besonderheiten und die Dreharbeiten des gleichnamigen Films mit Mel Gibson, der wohl nicht immer die Geschichte ganz korrekt widerspiegelt.
Stirling Castle ist ein geschichtlich bedeutender Ort. Es war von etwas 1100 bis 1685 eine der Hauptresidenzen der schottischen Könige, danach diente es bis 1964 als Kaserne.
Wir nehmen zwar am Eingang einen Audioguide mit, lassen uns aber während der Besichtigung lieber von unserem Guide ein paar Geschichten erzählen, da dies interessanter ist.
Nach dem interessanten und lohnenswerten Besuch von Stirling Castle geht unsere Fahrt durch die schottischen Lowlands weiter Richtung Loch Lomond und dem Trossachs Nationalpark, einer beliebten Touristenregion. Hier verläuft auch die Grenze zwischen Low- und Highlands.
Da es mittlerweile Mittag ist, machen wir Halt an einem sehr urigen Pub am nördlichen Rand des Loch Lomond - dem Drovers Inn. Im Innern befinden sich mehrere ausgestopfte Tiere, u.a. auch ein Bär, den unser Sohn "Sven" tauft.
Mein Mann wagt sich an Haggis und ich teile mir mit unserem Sohn einen Burger. Dazu trinken wir ein Bier. Schnell wird uns klar, warum Marco nur eine kleine Portion Haggis bestellt hat...
Erstaunlicherweise schmeckt Haggis wirklich gut, obwohl ich normalerweise nicht so der Fan von Innereien bin.
Leider macht das schottische Wetter seinem Name alle Ehre und beim Verlassen des Pubs nieselt es leicht. Unser erster Niederschlag auf dieser Reise!
Wir fahren weiter am Ufer entlang nach Inveruglas. Dort ist direkt an einem Wasserkraftwerk ein schöner Aussichtspunkt mit einer Aussichtspyramide.
Hier lernen wir bei einem Glas schottischen Whisky, das Marco uns spendiert, auch die berühmten Midges kennen - kleine, fiese und stechwütige Mücken - die nun bei diesem Nieselwetter ihre Chance wittern.
Um den Biestern zu entkommen brechen wir schnell auf nach Luss, einem kleinen Dorf am Loch Lomond. Nur heute ist Sonntag und das kleine Dorf ist überfüllt von Touristen und Tagesausflügern. Daher und weil unser Sohn, das Geburtstagskind, keine Lust hat beim Regen durch diesen Ort zu schlendern, entscheiden wir uns weiterzufahren.
Bevor wir zum Schiff zurückkehren, machen wir in Greenock noch kurz halt an einem Supermarkt, um uns zumindest eine Flasche Whisky mit nach Hause zu nehmen.

Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, eine Destillerie zu besuchen, da viele entweder keine Kinder akzeptieren oder die Besichtigung nicht wirklich interessant für unseren Sohn wäre.
Zum Abschluss dieses schönen Tages genießen wir noch den Ausblick auf dem Lyle Hill auf die Mündung des Clyde River..
Gegen 16:30 Uhr sind wir zurück auf dem Schiff, packen endlich Geschenke aus und machen uns dann fertig für unser Geburtstagsabendessen im Steak-House.
Im Sonnenuntergang verlassen wir Greenock und auch Schottland und machen uns auf den Weg in die irische Hauptstadt.
Aber - wir werden sicher wieder kommen in dieses wunderschöne Land.
Dublin
Nach drei ereignisreichen Ganztagesausflügen ist heute etwas die Luft bei uns Dreien - besonders bei unserem Sohn - raus. Daher lassen wir es langsam angehen, zumal eine Städtetour an sich auch anstrengend ist.
Wir frühstücken also erst einmal gemütlich.
Dann nehmen wir den Shuttle-Bus, der uns zum Merrion Square (süd-östlich des Trinity College) bringt. Dort stehen auch schon mehrere hop-on-hop-off-Anbieter, die ihre Flyer verteilen.

Eine solche Tour ist immer gut, um bequem einen Überblick über die Stadt zu erhalten. Wir entscheiden uns für den grünen Anbieter. Deren große Tour startet gleich um die Ecke. Bei strahlend blauen Himmel und ausgestattet mit Kopfhörern lehnen wir uns entspannt zurück.
Wir sind mit auf der lila Route unterwegs, die uns an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Ich habe meine Kopfhörer mittlerweile auf "englisch" eingestellt, da auf diesem Kanal der Busfahrer live erzählt und singt. Die Iren sind wahrlich ein ganz lustiges Volk.
Hier ein paar Eindrücke aus dem Bus heraus aufgenommen:
Nachdem wir die Runde fast beendet haben, steigen wir am Temple Bar Viertel aus. Dublin ist eine fast heimelige Stadt mit schönen Häusern und einer eindrucksvollen Atmosphäre. Wir schlendern etwas durch das Kneipenviertel, in dem bereits jetzt einiges los ist und suchen uns ein Pub mit Live-Musik.
Wir landen im Quays und erfrischen uns mit zwei Pints und einer Cola.
Im Anschluss machen wir uns vorbei am Trinity College auch schon auf den Weg zurück zum Schiff.
Leider fehlt uns die Energie, die Stadt noch weiter zu erkunden, aber Dublin wird uns sicher exklusiv noch einmal wieder sehen.

Seetag
Der dritte Seetag unserer Reise verstreicht ereignislos. Wir tanken Energie für die letzten beiden Landgänge in Südengland.
Und wir wollen es kaum glauben, aber wir haben bewölkten Himmel und es nieselt sogar leicht...
Falmouth/Cornwall
Falmouth/Cornwall wollen wir auf eigene Faust und entschleunigt erkunden. Leider passiert mir morgens ein kleines Unglück. Ich bücke mich und beim Aufstehen schießt es mir in den Rücken. Es tut höllisch weh.
Da wir heute eh tendern, warten wir erst einmal entspannt ab, ob es wieder besser wird.
Leider ist das nicht der Fall. Ich kann kaum laufen und an sitzen ist schon gar nicht zu denken. Also entschließe ich mich schweren Herzens, den Tag am Schiff zu verbringen und Cornwall nur von der Ferne aus zu betrachten.
Meinen beiden Männern gönne ich natürlich den Ausflug an Land. Sie tendern nach Falmouth und schlendern etwas herum. Natürlich haben sie mir auch ein paar Fotoeindrücke mitgebracht:
Ich kann Falmouth derweil nur aus der Ferne sehen.
Southampton
... oder auch nicht

Für heute haben wir eine Mietwagen reserviert und wollen Richtung Norden fahren. Ich habe mir eine schöne Tour überlegt.
Wir entscheiden uns aber, aufgrund meiner Rückenbeschwerden auf dem Schiff zu bleiben. Mir geht es zwar schon deutlich besser, aber es ist sicher auch nicht gut für mich, längere Zeit im Auto zu sitzen.
Noch ein Grund mehr, Südengland wieder einmal einen Besuch abzustatten.
Letzter Seetag und Ausschiffung in Hamburg
Der letzte Seetag steht wie immer im Zeichen des Abschiednehmens und verläuft sehr ruhig. Meinem Rücken geht es zum Glück wesentlich besser, da wir morgen eine lange Zugfahrt meistern müssen.
Auch ohne Südengland hat mich diese Route überzeugt. Ich könnte mir sogar vorstellen, die Tour noch einmal zu buchen.
Und dann ist er da! Unser letzter Morgen auf der alten Mein Schiff 1. Diese alte Lady hat uns zur Kreuzfahrt gebracht, da darf man sicher etwas wehmütig sein.
Die Mein Schiff 1 liegt heute in der Hafen City. Nach uns findet hier die Full Metall Cruise statt. Die Techniker sind schon an Bord und die Bühnen werden aufgebaut.
Das Ausschiffen verläuft etwas schleppender als wir es gewohnt sind. Wir nehmen ein Taxi und fahren zum Bahnhof Altona. Dies erweist sich als gute Entscheidung, da unser Zug in umgekehrter Reihenfolge unterwegs ist. Am Hauptbahnhof ist daher die Hölle los.
Jede Minute bringt uns näher gen München.
Die Tour um Großbritannien hat uns nicht enttäuscht. Sie gehört neben der nach Südnorwegen zu unseren Kreuzfahrt-Highlights.
Mal sehen, wann uns TUI Cruises als Gäste wieder sieht. Voraussichtlich nicht 2017, aber dann...
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